Pastor Ludwig Krag geht in Ruhestand

Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrei Kirchberg, St. Michael,
Bischof Dr. Stephan Ackermann hat meiner Bitte um Versetzung in den Ruhestand zum 01.08.2025 zugestimmt.
Die Verabschiedung wird in einer Hl. Messe in der Pfarrkirche St. Michael, Kirchberg, am Sonntag, 27. Juli 2025, 10.30 Uhr, erfolgen.
Im Anschluss findet ein Sommerfest im Kirchberger Pfarrgarten statt.
Ich freue mich dankbar auf die Begegnungen mit Ihnen.
„Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden."
Diese Worte aus dem Buch des Propheten Jeremia (Jer 1,7) hat unser Weihekurs für die Priesterweihe am 01. Juli 2000 gewählt. Die Kaplansstellen, an die wir gehen sollten, waren uns schon bekannt. Bischof Hermann-Josef Spital sandte mich damals nach Adenau.
Liebe Schwestern und Brüder in der Pfarrei Kirchberg,
dass nach vier schönen Jahren in Adenau eine Sendung auf den Hunsrück und nach Kirchberg folgen sollte, war nicht in meinen Gedanken und auch nicht angestrebt. Diese Sendung kam 2004 von Bischof Reinhard Marx, dem derzeitigen Kardinal und Erzbischof von München.
21 Jahre sind seitdem ins Land gegangen. Dass ich eine so lange Zeit hier bleiben würde, das hätte ich am Beginn im Juli 2004 nicht gedacht. Dass es 21 Jahre geworden sind, das spricht für Sie, die Menschen in der Pfarrei Kirchberg. Und für den schönen Landstrich auf den weiten Hunsrückhöhen.
Meinen Dienst als Priester und Pastor sah und sehe ich verbunden mit den Worten aus dem Jeremia-Buch. Die Sendung ist Sendung der Kirche und damit an die Kirche und ihre Ordnung gebunden. Gleiches gilt für den Auftrag der Verkündigung. Verkündigung des Wortes Gottes, gelegen oder ungelegen. Verknüpfung des Evangeliums mit dem aktuellen Leben der Welt und dem Leben der Menschen in Freud und Leid.
„Was ich dir auftrage, das sollst du verkünden“, nicht dich selbst verkünden, sondern Jesus Christus als den Gekreuzigten und sein Evangelium. Die Menschen einladen, sich zu öffnen für das Wort Jesu, Verbindung zu knüpfen und zu halten mit Jesus, dessen Botschaft dem Leben dient. Den Menschen ein gutes Wort mit auf den Weg zu geben, am Sonntag für die neue Woche.
Verkündigung, Predigt, das ist eine wunderbare Aufgabe.
Der Hl. Dominikus, Gründer des Predigerordens (Dominikaner) 1215, stand am Anfang meines Weges, auch der Gedanke, selbst Dominikaner zu werden. Der Weg führte schließlich in den Dienst des Bistums Trier. In diesem Dienst ist der Hl. Dominikus mir ein Vorbild und Wegbegleiter, ja auch Fürsprecher geblieben, wenn das Evangelium mal sperrig war und kompliziert zu übersetzen. Wenn man als Prediger damit ringen musste. 21 Jahre lang war die Verkündigung Teil meines Auftrags hier.
Auf diese Jahre schaue ich mit großer Dankbarkeit zurück und verlasse Kirchberg sehr dankbar. Dankbar für die vielen festlichen Gottesdienste und Liturgien, besonders an Ostern und Weihnachten, die wir zusammen gefeiert haben. Dankbar dafür, dass ich Pastor an einem so bedeutsamen, historischen Ort und einer so wunderbaren Kirche sein durfte, deren Fundament nachweislich weit zurückreicht bis ins 5. Jahrhundert.
Dankbar bin ich vor allem Gott, dem Herrn, der mich in Dienst genommen und mir Halt und Kraft gegeben hat für meinen Auftrag.
Dankbar aber auch all den Menschen, denen ich begegnen durfte, die mich unterstützt haben, mit denen gemeinsam vieles umgesetzt werden konnte. Beispiel dafür ist die Umgestaltung unserer schönen Pfarrkirche in Kirchberg, die neue Orgel, die Glocken, der neue Mittelgang. Vieles davon war nur möglich durch großherzige Spenden aus der Gemeinde.
Dankbar bin ich für die Freundschaft und Verbundenheit, die mir in den vielen Jahren geschenkt wurde und die mir geholfen hat zu leben. Dazu gehört die Freundschaft und zwanzigjährige, sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserer langjährigen Pfarrsekretärin Ingrid Sody. Die St.-Matthias-Männer sind mir seit 2006 treue Weggefährten, nicht nur auf dem Weg nach Trier.
Viele weitere Menschen haben in vielen Gremien und Gruppen der Pfarrei und in den ehemaligen Pfarreien mit großem, persönlichem Engagement und viel Zeitaufwand mitgewirkt und tun es bis heute. Oft ganz selbstverständlich und mit großer Hilfsbereitschaft. Jeder Dank dafür bleibt letztlich zu klein. All diese Menschen tragen Sorge dafür, dass es läuft. Dazu gehören die Männer und Frauen in den Räten, die Gottesdiensthelfer und -helferinnen, die Küster und Küsterinnen, Organisten und Organistinnen, Sänger und Sängerinnen in den Kirchenchören, unsere Messdiener und Messdienerinnen, die Frauen in der KFD, die Seniorenkreise, alle, die für die Pflege, den Erhalt und die Dekoration unserer Kirchen sorgen, „Kümmerer“ in den einzelnen Orten, unsere Pfarrsekretärinnen Frau Miller und Frau Meinhardt.
Allen diesen Menschen danke ich von ganzem Herzen. Sie bleiben hier, wenn ich gehe, und werden weiterhin dafür sorgen, dass es läuft.
Sich dabei immer mehr zusammenzuschließen und sich gegenseitig zu stärken als Menschen und Christen einer Pfarrgemeinde, das kann und wird mit Gottes Hilfe zu einem großen „Wir“ führen.
Nach 21 Jahren blicke ich einmal mehr zurück auf die Worte aus der Priesterweihe im Jahr 2000, die mit mir gegangen sind durch die Zeit und Aufgabe hier auf dem Hunsrück, an die ich mich gebunden fühle. Um meine Fehler weiß ich, und auch darum, dass ich sie vor Gott verantworten muss. Manche Menschen hätten mich gern anders gehabt, manchen konnte ich nicht gerecht werden, mache werden enttäuscht oder verletzt sein. Gebe Gott, dass wir uns das nicht auf ewig nachtragen.
„Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen,
und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden.“ (Jer 1,7)
Liebe Schwestern und Brüder,
diese Worte stehen auch am Ende meiner Zeit in Kirchberg.
Mein Weg führt mich nun nach Bitburg, in meine alte Heimat.
Wenn es dort gewünscht ist, werde ich gerne als Priester mithelfen und auf die Fürsprache des Hl. Dominikus den Menschen weiterhin das Wort Gottes verkünden, es ihnen mit auf den Weg geben als gutes Wort, tröstend und aufbauend.
Nach 21 Jahren in Kirchberg und auf dem Hunsrück gehe ich in die Eifel, mit großer Dankbarkeit Gott und Ihnen gegenüber.
Den Segen Gottes durfte ich Ihnen immer wieder zusprechen und auflegen, an frohen und an schweren Tagen.
Seien Sie noch einmal von Herzen gesegnet,
und bleiben Sie gesegnet, mit allen, die zu Ihnen gehören.
Ihr Pastor
Ludwig Krag