Dieses tiefe Gefühl des Glaubens und der Verbundenheit war sicherlich ausschlaggebend dafür, dass die gläubigen Katholiken der Ortsgemeinden Reckershausen und Heinzenbach sich in den 1920-Jahren dazu entschlossen, „ihre Kirche“ neu zu erbauen. Die ca. 1762 durch die Piaristen errichtete Kapelle, gewidmet der hl. Thekla, war im Laufe der Jahre baufällig geworden. Eine Renovierung in den Jahren 1832/33 löste nicht das Problem, dass die Kapelle für seine regelmäßigen Besucher, insbesondere an den Fest- und Feiertagen, zu klein war.
Die Planungen für einen Neubau wurden durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges jäh unterbrochen. Eine Sammeltätigkeit, angeregt durch Kaplan Fandel, fand neuen Aufschwung, als Karl Ohlweiler, ein Konvertit und wohlhabender Mann aus Heinzenbach sein Vermögen zum größten Teil für den Neubau der Kirche in Reckershausen stiftete. Am 1. Sonntag im September 1923 wurde der Grundstein gelegt. Dank des unermüdlichen Einsatzes vieler ehrenamtlicher Helfer erfolgte schon nach 2-jähriger Bauzeit am 25. Oktober 1925 die Einweihung der neuen Kirche. Die drei aus Reckershausen stammenden Geistlichen, Prälat Roschel, Studienrat Dr. Wickert und Pastor Roschel, hatten je ein Fenster in der neuen Kirche gestiftet.
Zum 50-jährigen Jubiläum war die Pfarrei vakant und in St. Thekla fanden noch Renovierungsarbeiten statt. In der verspäteten Jubiläumsfeier am 15.10.1976 zelebrierte Pastor Karl Detemple den Festgottesdienst und drückte seinen Dank in der Festschrift mit folgenden Worten aus: „Die Vorfahren von Reckershausen und Heinzenbach haben viele Opfer gebracht, diese Kirche zu errichten. Die jetzige Generation hat viel getan es zu erhalten. Mögen die kommenden Generationen ebenso bemüht sein, das Haus Gottes zu hüten und sich bewusst bleiben, dass sie selbst lebendige Steine am Hause Gottes, der Kirche Jesu Christi sind.“
(Auszug aus den Ortschroniken der Gemeinden Reckershausen und Heinzenbach)